Obwohl ich 2012 eher zufällig ins Unternehmertum hineinrutschte, begann unternehmerisches Denken bei mir bereits in der Grundschule, als ich Freundschaftsbänder knüpfte und im Rahmen des Schulbasars verkaufte. Dies übrigens verbunden mit einer richtigen Buchhaltung! Seitdem ich denken kann, möchte ich meine Umwelt aktiv mitgestalten. Heute kann ich dies in meiner Funktion als Vice President für strategische Projekte umsetzen.
Der Wirtschaftsstandort Deutschland gerät ins Hintertreffen. Unternehmen müssen sich strategisch neu aufstellen, um den Herausforderungen zu begegnen.
Ich liebe das Lösen von Problemen; je größer, desto besser. Aufgrund meiner Fähigkeit, Struktur in jedes Chaos bringen zu können, begleite ich gerne Change-Prozesse. Sei es die Neustrukturierung einer defizitären Abteilung, die Eingliederung eines Unternehmens in einen größeren Konzern oder die Begleitung von Produktionsverlagerung ins Ausland – mir sind sowohl die betriebswirtschaftlichen Realitäten als auch ein gutes Klima innerhalb der Organisation wichtig. Deshalb habe ich mich in den vergangenen Jahren auch zur individualpsychologischen Beraterin weitergebildet. Ich bin überzeugt davon, dass man eine gute Strategie nicht nur entwickeln können muss, sondern auch umsetzen. Und dafür sollte man in der Lage sein, die Belegschaft zu hören und konstruktiv einzubeziehen.
Für Innovationen braucht es belastbare Netzwerke und eine gute Balance aus kreativer Freiheit und klaren Leitplanken.
Als Geschäftsführerin ist mir wichtig, dass wir in unserem Unternehmen eine Kultur der positiven Veränderung leben. Wir haben bereits vieles ausprobiert und leben deshalb eine gute Balance aus Freiheit und Führung. Immer wieder neue Führungskonzepte umsetzen und sich stets verbessern – das ist meine Devise. Dabei ist mir wichtig, nicht dogmatisch und unreflektiert neue Managementmodelle blind zu übernehmen. Gerade für mittelständische Unternehmen ist es von großer Bedeutung, gemeinsam die passenden Werkzeuge zu finden, die zur jeweiligen Unternehmenskultur passen.
Frauen sind in Entscheidungspositionen unberechtigterweise immer noch unterrepräsentiert.
Als Frau in einer „Männerbranche“ habe ich mitunter Erfahrungen gemacht, die ich anderen Frauen gerne ersparen möchte. Gleichzeitig bedeutet ein entsprechend kompetitives Umfeld auch die Möglichkeit, viel lernen zu können. Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen, Frauen darin zu bestärken, gemäß ihrer Interessen und Kompetenzen alles das umzusetzen, was für Frauen besonders, für Männer aber immer noch selbstverständlich erscheint. Unsere Gesellschaft kann noch viele Potentiale heben, wenn wir endlich in allen Bereichen auf Augenhöhe miteinander sprechen!