Erschienen in Markt und Mittelstand 10/2022.
Unbewusst haben wir es sicherlich schon häufig gesehen: Das unscheinbare CE-Kennzeichen, das auf vielen Geräten prangt, die wir täglich benutzen. Doch was es genau damit auf sich hat, wissen die wenigsten. Für viele deutsche Mittelständler kann eine CE-Konformitätserklärung ein Muss sein. Doch der Reihe nach: Die CE-Konformität ist zunächst einmal eine Erklärung des Inverkehrbringers. Er kann diese Erklärung grundsätzlich selbst ausstellen. Das ist anders als beispielsweise bei der Hauptuntersuchung beim Auto. War das Auto beim TÜV, brauche ich eine Prüfplakette, um nachweisen zu können, dass es den entsprechenden Regeln entspricht. Sonst darf ich damit nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen. Das CE-Zeichen kann ich in den meisten Fällen ohne externe Prüfung auf meinem Produkt anbringen. Nicht wenige Menschen sitzen deshalb einem Missverständnis auf und denken, dass gar keine Prüfungen notwendig seien. So einfach ist es dann aber doch nicht. Die CE-Konformität gilt für fast alle Produkte, die in der EU in Verkehr gebracht werden. Sie soll garantieren, dass diese Produkte den geltenden Normen und Standards entsprechen. Der Inverkehrbringer eines Produktes ist dafür verantwortlich, dass diese Richtlinien eingehalten werden. Das heißt ganz klar, dass beispielsweise auch der Import von fertigen Produkten oder der Zusammenbau von Komponenten eine Handlung sind, für deren Ergebnis der Inverkehrbringer haftbar gemacht werden kann. Sollte es zu Schäden am oder durch das Produkt kommen, das man in Verkehr gebracht hat, muss man in der Lage sein, nachzuweisen, dass man die entsprechenden Richtlinien eingehalten hat. Technische Dokumentation und Prüfberichte sollte man deshalb bei den Vorlieferanten anfordern. Wer keine nachweisen kann, muss selbst ins Prüflabor. Hierbei ist es nicht unbedingt notwendig, auf ein externes, zertifiziertes Labor zurück zu greifen. Manche Unternehmen haben entsprechendes Equipment, um Tests auch selbst durchführen zu können. In der Regel ist man aber mit externen Experten gut beraten. Ein kritischer Blick von außen vor der Produkteinführung kann später viel Ärger ersparen.