Jeannine Budelmann
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Cyber Krieg in der Fabrik
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Cyber Krieg in der Fabrik

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Kriege werden heutzutage hybrid geführt. Längst fahren professionelle, häufig teilstaatliche Akteure Angriffe auf die IT-Infrastruktur von Staaten und Unternehmen anderer Länder. Entsprechend hat sich die Bedeutung von Cyber Security in den letzten Jahren enorm gesteigert. Wir sind es gewöhnt, regelmäßig Testemails zu erhalten, die uns immer wieder auf aktuelle Bedrohungslagen aufmerksam machen wollen. Häufig genug kommen auch gute Phishing-Mails durch, die eine Gefahr für die Organisation darstellen. Der Faktor Mensch ist und bleibt die größte Schwachstelle.

Was aber vielen Unternehmen nicht bewusst ist: Im Zeitalter des Internet of Things sind nicht mehr nur unsere ganz normalen Büroarbeitsrechner miteinander oder mit der Außenwelt vernetzt. Auch unsere Maschinen verfügen über Maschinenrechner, die regelmäßige Updates benötigen, um sicher zu sein. Meist hat die IT-Abteilung einen guten Überblick über das, was auf den Rechnern der Bürokolleg:innen passiert. Es werden regelmäßig, teils automatisiert, Updates auf Rechner gespielt und etwaige Sicherheitslücken über sogenannte Patches geschlossen. Der Maschinenrechner, der in der Fertigung dafür sorgt, dass eine Linie rund läuft, wird dabei gerne mal vergessen. Wie häufig bin ich schon in Unternehmen unterwegs gewesen, wo Maschinen noch mit Windows XP laufen – dabei werden seit dem 8. April 2014 keine Sicherheitsupdates mehr angeboten! Weiter kann man die Türen für externe Angreifer nicht mehr öffnen. Unternehmen müssen sich dringend darauf einstellen, auch diese kritischen Systeme auf dem neuesten Stand zu halten. Gerade Sonderlösungen, an denen es im deutschen Mittelstand nicht mangelt, bieten große Angriffsflächen. Bleiben Sie also wachsam! Sprechen Sie mit Ihren Lieferanten, damit Sie sicher sein können, dass Ihre Systeme auf dem neuesten Stand bleiben. So schön die eine oder andere Sonderlocke sein mag – wenn sie das Einfallstor für Hacker wird, haben Sie keine Freude mehr daran!