Jeannine Budelmann
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Onboarding: Mit kleinen Dingen große Wirkung erzielen
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Onboarding: Mit kleinen Dingen große Wirkung erzielen

Erschienen in markt & wirtschaft westfalen 6/22.

5,7 Millionen Deutsche haben im vergangenen Jahr innerlich gekündigt. Eine wichtige Ursache dafür ist, dass neue Mitarbeiter gar nicht erst richtig im Betrieb ankommen. Ein gutes Onboarding ist also für Unternehmen extrem wichtig. Gerade im Mittelstand kommt das aber häufig zu kurz. Man muss nicht gleich ein mehrseitiges Konzept aufstellen. Es reichen ein paar Tricks und Kniffe, mit denen man die Eingliederung neuer Mitarbeiter ins Team stark verbessern kann.

Größere Unternehmen haben häufig Patensysteme installiert, die neuen Mitarbeitern erfahrene Kollegen an die Seite stellen. So aufwändig muss es nicht unbedingt sein. Was aber gut ankommt, ist, wenn die vorhandenen Mitarbeiter gezielt auf die Neuen zugehen und Hilfe anbieten. Auch das gemeinsame Mittagessen oder die Kaffeepause sind Möglichkeiten, neuen Mitarbeitern schnell das Gefühl zu geben, dazu zu gehören. So werden Hemmschwellen abgebaut, Fragen zu stellen. Das funktioniert aber nur, wenn das Team auch Bescheid weiß. Nicht nur die bestehende Belegschaft sollte gezielt kurz vor dem Arbeitsantritt neuer Mitarbeiter informiert werden. Auch die Neuen können bereits vor dem ersten Arbeitstag angesprochen werden. So bietet es sich beispielsweise an, zwei Wochen vor Arbeitsbeginn eine kurze Willkommensmail mit dem Unternehmensleitbild, Teamwerten und Kommunikationsregeln zu versenden. So können sich die Neuen schon in die Unternehmenskultur eindenken und entsprechend vorbereiten. Je nach Tätigkeit kann sich auch ein Einarbeitungsplan lohnen: Wer sollte eigentlich wann welche Informationen und Fähigkeiten vermitteln? Das hilft, damit die richtige Einarbeitung nicht an schlecht geplantem Urlaub wichtiger Kollegen scheitert.

Nach einigen Wochen lohnt sich ein Gespräch mit den Neuen: Sind die Aufgabenstellungen klar? Die Hierarchie? Welche Probleme hatten die Mitarbeiter, welche Ängste? Das ermöglicht, noch einmal genauer auf die Bedürfnisse derjenigen einzugehen, die neu ins Team gekommen sind. Gleichzeitig helfen solche Gespräche dabei, das zukünftige Onboarding besser zu machen. Gerade bei kleineren Unternehmen, die nicht permanent neue Mitarbeiter einstellen, geraten die Prozesse schnell in Vergessenheit. Deshalb lohnt es sich, Checklisten zu führen, in denen man seine best practices festhält. Diese können mit der Zeit immer wieder aktualisiert und verbessert werden. So stellt man aber in jedem Fall sicher, dass nichts Wichtiges vergessen wird. Kleine Dinge mit großer Wirkung: So haben Sie die Neuen schnell und nachhaltig an Bord!